
Max Schreiber, Diesel Support Engineer bei der Piller Group GmbH, in seinem Büro in Bilshausen. Foto: SNIC / Jeanine Rudat
Göttingen/Bilshausen. Angewandte Abschlussarbeiten stehen hoch im Kurs: Studierende knüpfen Kontakte in die Wirtschaft, Hochschulen bekommen Input für Lehre und Forschung und Unternehmen erhalten konkrete Lösungsvorschläge für aktuelle Fragestellungen. Und im Idealfall wird so bereits vor dem Studienabschluss ein künftiges Beschäftigungsverhältnis angebahnt – wie im Fall von Max Schreiber, der als Diesel Support Engineer bei der Piller Group GmbH in Bilshausen arbeitet.
Der 28-Jährige wohnt im Osteroder Ortsteil Schwiegershausen und hat sich nach seinem Bachelorstudium bewusst dafür entschieden, in Südniedersachsen zu bleiben. Auch dass er seine Masterarbeit im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der Fakultät Ressourcenmanagement der HAWK in Kooperation mit einem Unternehmen schreiben wollte, stand für ihn früh fest. Auf der Suche nach einem geeigneten Praxispartner stieß er auf die Piller Group GmbH .
weltweit führendes Unternehmen
Das 1909 gegründete Unternehmen beschäftigt heute rund 1.000 Mitarbeiter. Etwa 800 im Stammsitz in Osterode, rund 50 in Bilshausen und weitere 200 in Tochtergesellschaften in Europa, Amerika und Australien. Piller ist weltweit das führende Unternehmen, für rotierende und statische USV-Systeme, und diese sowohl mit eigenen kinetischen Energiespeichern als auch mit Batterien ausrüstet. Außerdem produziert das Unternehmen Systeme zur Bodenstromversorgung und 50/60Hz-Frequenzumformer.
Nach seiner erfolgreichen Initiativbewerbung entwickelte Max Schreiber zusammen mit Unternehmensvertretern das Thema für seine praxisorientierte Masterarbeit. Deren Ziel war es, ein allgemein gültiges Dokumentationskonzept für eine Produktsparte des deutschen Elektromaschinenbauers zu entwickeln. Die Rahmenbedingungen wurden durch die einschlägigen Richtlinien der Europäischen Union und durch internationale Kundenwünsche gesetzt. Die Besonderheit dabei war, den Anforderungen im Allgemeinen als auch denen im Sondermaschinenbau gerecht zu werden. Die Branche zeichne sich durch individuelle nach Kundenwunsch entwickelte Anlagen aus, erklärt Schreiber. Jedes Produkt sei eine Sonderanfertigung und nicht mit anderen vergleichbar. Diese Charakteristik galt damit für die gesamte Dokumentation.
Unterstützung durch den SNIC
Unterstützt wurde Schreiber bei seiner praxisorientierten Masterarbeit von Philipp Bäumle, Referent für Wissenstransfer & Fachkräftebindung beim SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC). Studierenden, die eine anwendungsbezogene Abschlussarbeit schreiben, bietet der SNIC eine Förderung von bis zu 400 Euro. Darin enthalten sind die Erstattung von Material- und Reisekosten. Außerdem werden Studierende bei Bedarf bei der Suche nach einem geeigneten Praxispartner unterstützt. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, einen kurzen Bericht über ihre Abschlussarbeit und die Zusammenarbeit mit dem Praxispartner zu erstellen.
Neben der Erstattung von Fahrt- und Druckkosten habe ihm vor allem die individuelle Beratung durch den SNIC sehr geholfen, so Schreiber. Er rät allen Studierenden, eine Abschlussarbeit in einem Unternehmen zu schreiben – insbesondere wenn sie keine akademische Karriere anstreben, sondern in der Wirtschaft arbeiten möchten. Der Lernerfolg sei enorm, und auch die geknüpften Kontakte könnten später nützlich sein.